NDR TESTET BRATWüRSTE: ZWEI PRODUKTE STECHEN GESCHMACKLICH HERAUS – DARUNTER EINE LIDL-WURST

Zur Grillsaison

NDR testet Bratwürste: Zwei Produkte stechen geschmacklich heraus – darunter eine Lidl-Wurst

Grillen ist im Sommer beliebt, fehlen dürfen Bratwürste bei vielen dabei nicht. Im NDR-Vergleich überzeugen manche Produkte nicht, andere schon.

Bremen – Längst ist die Grillsaison eröffnet. Das Wetter spielt Ende Juni häufig mit – besser könnte es kaum sein. Die Qual der Wahl haben Verbraucher bei der Auswahl der Produkte, die es letztlich auf den Rost schaffen. Besonders gefragt bei Groß und Klein: die Bratwurst. Der NDR hat gleich mehrere Produkte auf Geschmack und Qualität getestet – ähnlich wie kürzlich das ZDF Joghurts unter die Lupe nahm. Die große Frage: Welches Produkt schlägt sich am besten?

Bekannte Marken im NDR-Test: Fünf Bratwurst-Produkte im Fokus

Im Rahmen der Aktion „Wünsch Dir Deinen NDR“ testete ein Reporter in der Sendung „Markt“ vom 10. Juni gemeinsam mit Mitgliedern des Tennisvereins Syke verschiedene Wurstprodukte. Zu den getesteten Bratwurst-Produkten gehören die folgenden:

Grillmeister Rostbratwurst (Lidl)10er-Packung, 1000 Gramm
Bratmaxe (Meica)5er-Packung, 313 Gramm
Bratwürstchen (Alnatura)200 Gramm, 4er-Packung
Bruzzler Original (Wiesenhof)400 Gramm, 5er-Packung
Vegane Bundesligawurst (Rügenwalder)3er-Packung, 180 Gramm

Lidl-Bratwurst überzeugt Tester – trotz „ein bisschen zu viel Salz“

Den Anfang machte die Grillmeister Rostbratwurst aus Schweinefleisch von Lidl, die bei einem Preis von 60 Cent pro Wurst die Tester überzeugen konnte. Eine Testerin bemerkte: „Ich finde, sie schmeckt sehr würzig, ich finde, die schmeckt nach Kümmel.“ Ein weiterer Tester fand jedoch: „Ein bisschen zu viel Salz.“

Ein Blick auf die Zutatenliste bestätigte die Annahmen der Testesser. Kümmel ist demnach nämlich das meistverwendete Gewürz in dem Produkt. Auch mit zwei Gramm Salz je Wurst ist der Anteil diesbezüglich relativ hoch.

Wie hoch sollte der Salz-Konsum pro Tag sein?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in einer Mitteilung für Erwachsene gerade einmal fünf Gramm Salz pro Tag. In der NDR-Sendung erklärte die Ernährungsmedizinerin Viola Andresen, dass das in Deutschland „völlig unrealistisch“ sei. Dennoch verwies Lidl gegenüber NDR auf eine interne Qualitätskontrolle und kündigte an, den Salzgehalt in seinem Produkt auf 1,8 Gramm pro Wurst reduzieren zu wollen.

Meica Bratmaxe im NDR-Test – Kann die Bratwurst überzeugen?

Das zweite Produkt im NDR-Test ist die Bratmaxe von Meica aus Schweinefleisch für 76 Cent je Wurst (5er-Packung, 313 Gramm). Laut NDR gilt bei Bratwürsten die Faustregel: „Je kürzer die Zutatenliste, desto besser.“ Mit sieben Zutaten schneidet die Bratmaxe in diesem Vergleich sehr gut ab. Denn sie enthält keinerlei Stabilisatoren.

Laut Andresen sorgen Stabilisatoren „dafür, dass das Fleisch eine feste Konsistenz bekommt und eben nicht auseinanderfällt“. Wird auf Stabilisatoren verzichtet, sei das positiv für die Gesundheit – „aber für die Konsistenz eben möglicherweise etwas problematischer“.

Das entspricht auch dem Fazit, das die Testpersonen ziehen. Eine sagte: „Geschmacklich fand ich die besser, aber innen war die ein bisschen wabbelig.“ Ein anderer Testesser kommentiert: „Bisschen zu wenig Gewürze und bisschen zu wenig Bissfest, obwohl die außen richtig schön kross ist.“

Bio-Bratwurst vergleicht ein Tester mit „Brühwürfeln“

Die Bio-Bratwurst von Alnatura aus Schweinefleisch für 92 Cent pro Stück (4er-Packung, 200 Gramm) verzichtet ebenso auf Stabilisatoren und besteht aus sechs Zutaten. Es stößt bei den Testern jedoch auf Kritik. „Da fehlt Geschmack, die Konsistenz ist komisch, ist nicht meins“, sagt einer. Ein anderer zieht einen Vergleich mit „Brühwürfeln“.

Das Unternehmen reagierte jedoch auf diese Kritik und erklärte gegenüber dem NDR, dass sich das Produkt unter den Kunden großer Beliebtheit erfreue. Zuletzt scheiterte auch eine bekannte Schokoladenmarke im NDR-Test. Ernährungsmedizinerin Andresen äußerte Lob für das Wurst-Produkt – nicht zuletzt wegen der hohen und der Landqualität.

Vegane Bratwurst überzeugt nicht – soll aber „sehr beliebt“ sein

Im Vergleich setzte die Bruzzler Geflügelbratwurst von Wiesenhof für 80 Cent das Stück (5er-Packung, 400 Gramm) auf Stabilisatoren. Andresen erklärte: „Dadurch, dass Geflügelwurst magerer ist, haben die Hersteller hier extra noch Geflügelfett zugesetzt.“ Laut Wiesenhof sei das für den typischen Geschmack und die Konsistenz „nicht zu umgehen“. Geschmack und Kaufgefühl überzeugten die NDR-Tester jedoch nicht.

Als einziges nicht-Fleisch-Produkt wurde die vegane Rügenwalder Bundesligabratwurst für 1,10 Euro das Stück (3er-Packung, 180 Gramm) getestet. Es kam geschmacklich nicht gut an – eine Testperson erklärte sogar, sie würde das nicht herunterbekommen. Laut Hersteller ist das Produkt „bei den Verbrauchern sehr beliebt und wird gerne gekauft“. Aus Sicht von Andresen hat das Produkt zu viele Zusatzstoffe: „Ernährungsmedizinisch ist das kein Vorteil gegenüber einer fleischhaltigen Wurst.“

In Niedersachsen sorgte eine Landfleischerei indes mit einer modernen Bratwurstsorte für Aufsehen.

2024-06-30T14:39:13Z dg43tfdfdgfd